Vorwort zum Rundbrief Februar / März

Liebe Gläubige,

am 11. Februar jährt sich zum 167. Mal der Jahrestag der ersten Erscheinung Mariens in Lourdes. Sie ist im Jahre 1858 der hl. Bernadette Soubirous (1844-1879) erschienen. Erst als die hl. Gottesmutter bei einer der folgenden Erscheinungen auf die Frage, wer sie sei, sich mit den Worten vorstellte: „Ich bin die Unbefleckte Empfängnis!“ war der zuständige Pfarrer Peyramale von der Echtheit überzeugt. Vier Jahre zuvor hatte Papst Pius IX. das Dogma, dass Maria von Anfang an durch ein besonderes Gnadenprivileg Gottes von der Erbsünde bewahrt geblieben ist, feierlich verkündet. 1907 hat Papst Pius X. das Fest zur Erinnerung an diese erstmalige Erscheinung liturgisch für die ganze Kirche vorgeschrieben.

Die Priesterbruderschaft St. Petrus hat sich am 11. Februar 2022 durch die Weihe an die hl. Gottesmutter ganz ihrem Schutz und ihrer Fürsprache anvertraut. Anlass war die weitere Einschränkung der überlieferten lateinischen Liturgie durch das päpstliche Motu Proprium „Traditionis Custodes“. Wenige Monate später empfing Papst Franziskus zwei unserer Patres, den Regens von Wigratzbad und den Distriktsoberen von Frankreich, Pater Ribeton und Pater Paul Joseph in Privataudienz. Bei dieser herzlichen Begegnung sicherte er unserer Gemeinschaft zu, dass wir nicht von den Einschränkungen betroffen sind. Darin kann man schon die erste positive Auswirkung unserer Weihe an die hl. Gottesmutter von Lourdes erkennen.

Dennoch bleiben gewisse Sorgen bestehen, geht es ja auch nicht nur um unsere Priesterbruderschaft St. Petrus, sondern um die ganze Kirche. Bei allem Wohlwollen des Papstes uns gegenüber, offenbart seine jüngst veröffentlichte Autobiographie „Hoffe“ ein ziemlich deutliches Unverständnis für all jene, die an früheren Gewohnheiten liturgischer Disziplin festhalten.

Zweifellos gibt es im Lager der sog. „Traditionalisten“ ungesunde, verengte und teilweise auch fanatische Einstellungen, welche dem wahren Anliegen erheblich schaden. Aber diese Randerscheinungen dürfen doch nicht den Blick auf die vielen Priester und Gläubigen verstellen, die aus einem tiefen Glauben und einer echten Frömmigkeit heraus, diese Form der Liturgie und die damit verbundene Spiritualität zutiefst wertschätzen und lieben, so wie dies unzählige Heilige im Laufe der Kirchengeschichte getan haben. Der verstorbene Papst Benedikt XVI. und etliche hohe Würdenträger haben diese Wertschätzung in Wort und Schrift immer wieder bekundet und den Verlust des Heiligen gerade im sakralen Bereich beklagt. Dass gerade die Berührung mit der überlieferten Liturgie zahlreiche Menschen, vor allem auch junge Leute, zu einer wahrhaften Erneuerung des Glaubens und des christlichen Lebens führt, ist nicht zu übersehen. Umso mehr schmerzt das Pauschalurteil des Heiligen Vaters in seiner Autobiographie, das sich auf wenige negative Erfahrungen stützt, die es sicherlich auch gibt.

Unsere Aufgabe ist es jedoch nicht, den Papst zu kritisieren, sondern für ihn und seine Mitarbeiter zu beten. Dass zuweilen selbst Heilige von Päpsten nicht verstanden worden sind und manche sogar zeitweise sanktioniert wurden, denken wir nur an den hl. Pater Pio, ist auch ein Teil der Kirchengeschichte und soll uns über die gegenwärtige Notlage hinwegtrösten.

Wir freuen uns, dass unser Generaloberer, Pater John Berg, alle Priester der Petrusbruderschaft und die mit uns verbundenen Gläubigen auffordert, am Fest der ersten Erscheinung Mariens in Lourdes, am 11. Februar die Weihe zu erneuern. Er bittet um eine Vorbereitungsnovene, die am 2. Februar, dem Fest Maria Lichtmess beginnt und am 10. Februar endet. Zum Weihetag werden Vertreter unserer Gemeinschaft nach Lourdes reisen, um dort an der Grotte die Weihe der gesamten Bruderschaft an die Muttergottes zu erneuern. Andachtsbildchen mit dem Weihetext wurden inzwischen den einzelnen Niederlassungen zugesandt. Wir freuen uns über eine zahlreiche Teilnahme der Gläubigen in unserer Kirche Maria Hilf im Rahmen einer feierlichen hl. Messe mit anschließender Sakramentsandacht.

Es grüßt Sie alle im Gebet verbunden herzlich

Ihr Pater Bernhard Gerstle

Vorwort zum Januar-Rundbrief

Liebe Gläubige,

haben Sie schon gehört, dass im Neuen Jahr 2025 mehrere TV-Talkshows in ARD und ZDF zum Thema „Religion“ geplant sind? Den Auftakt macht am 10. Januar Markus Lanz mit dem Thema: „Was bedeutet für uns die Geburt Jesu Christi?“ Eingeladen sind zu diesem Thema kompetente Priester und Theologen, wie der in unseren Kreisen u.a. durch Vorträge in K-TV und EWTN sehr bekannte Pallotinerpater Hans Buob, dazu der Passauer Bischof Stefan Oster, der Münchner Pastoraltheologe Prof. Andreas Wollbold und die Publizistin Gabriele Kuby. In der Woche nach Ostern geht es bei Sandra Maischberger um das Thema: „Was erwartet uns nach dem Tod?“ Auch hier sind wieder hochkarätige christliche Persönlichkeiten zu Gast: Der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Müller, der Leiter der Katholischen Hochschule in Köln, Prof. Ohly, die Äbtissin aus dem Benediktinerinnenkloster Mariendonk, Sr. Christina Reemts, Pfarrer Dr. Guido Rodheudt aus Herzogenrath und der Publizist Martin Lohmann. ARD und ZDF erhoffen sich angesichts der wichtigen Themen entsprechend hohe Einschaltquoten.

Liebe Leser, ich denke, Sie haben schon gemerkt, dass dies eine schöne Fiktion ist und dass die Themen 2025 wesentlich dieselben sein werden, wie sie schon in diesem Jahr gewesen sind. Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, die Klimakrise und ihre Folgen, die anstehenden Wahlen in Deutschland… Themen, welche zwar unser Leben ein Stück weit berühren, die aber in ihrer Bedeutung nicht annähernd an die Themen heran reichen, die ich eingangs erwähnt habe und die für die Menschheit und für jeden Einzelnen von uns wirklich heilsbedeutend sind.

Wenn in der Vergangenheit tatsächlich einmal ein religiöses Thema aufgegriffen wurde, saßen Vertreter der gläubigen Fraktion auf verlorenen Posten einer Mehrheit gegenüber, welche in der Regel für die gegenteiligen Positionen stand und sich der Unterstützung der Talkmaster ziemlich sicher sein konnte. Es ist eine bewährte Taktik des bösen Feindes, das Interesse der Menschen auf Nebensächliches zu fokussieren und die Sorge um das Entscheidende, nämlich die Sorge um unser ewiges Heil unter den Tisch zu kehren.

Im Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit waren die meisten Menschen noch von der heiligen Furcht erfüllt, die z.B. einen Martin Luther umgetrieben hat: „Wie finde ich einen gnädigen Gott?“ Dass eine so entscheidende Frage heute mehr oder weniger keine Rolle mehr spielt, ist wohl der größte Triumph des Teufels.

Wir müssen dankbar sein für jeden Bischof und Priester, der die Sorge um das ewige Leben noch in die kirchliche Verkündigung einbringt. Denn auch das ist leider nicht mehr selbstverständlich. Auch wenn es vereinzelt Aufbrüche des Glaubens gibt, so geht doch insgesamt der Trend in eine bedenkliche Richtung weiter. Die „kleine Herde“ wird noch kleiner, weil die Lücken älterer Gläubigen, die sich von Jahr zu Jahr in die Ewigkeit verabschiedet, durch Jüngere nicht gefüllt werden können. Das darf uns allerdings nicht entmutigen, sondern muss uns anspornen, durch unser Beispiel Zeugnis für Christus und unseren Glauben abzulegen. Die Wahrheiten des Glaubens sind im Unterschied zu Wahlen nicht abhängig von der Mehrheit. Echte Christen waren immer in der Minderheit, haben aber dennoch einen bedeutenden Einfluss auf die Gesellschaft ausgeübt. Kardinal Woelki sagte einmal sinngemäß: „Zehn Entschiedene bewirken mehr als tausend Unentschiedene“. Die große Masse läuft ziellos durch die Gegend. Sie ist hin- und hergebeutelt durch den Windhauch der Meinungen. Menschen mit fester Überzeugung und das sollten wir als gläubige Katholiken sein, wissen hingegen was sie wollen und sie wissen auch, wohin sie wollen. Unser christlicher Glaube bietet eine herrliche Perspektive über den Tod hinaus. Das erfüllt uns mit Trost und Hoffnung auch in schwierigen Zeiten.

Ihnen allen wünsche ich mit meinen Mitbrüdern, Pater Fuisting, Pater Unglert und Pater Mendler, frohe gesegnete Weihnachten und alles Gute für das Neue Jahr 2025!

Ihr Pater Bernhard Gerstle

Warum Halbwahrheiten so gefährlich sind

Vorwort zum August/September-Rundbrief


Liebe Gläubige,

warum sind Halbwahrheiten so gefährlich? Ja, gefährlicher als eindeutige Irrtümer? Weil sie schwerer zu erkennen und von der Wahrheit zu unterscheiden sind! Der Erfolg zahlreicher Irrlehrer beruht darauf, dass sie in vielerlei Hinsicht Richtiges und Wahres behaupten und das Falsche, Irrige geschickt darunter mischen. So sind ihre Zuhörer oder Leser leicht zu täuschen. Wir müssen darum schon sehr genau hinschauen und hinhören, wenn etwas behauptet wird, was neu und fremd klingt, anders jedenfalls, als wir es bisher gelernt haben. Das gilt besonders für Dinge, die unser ewiges Heil betreffen, nämlich in Fragen des Glaubens und der Sitte. Es ist zweifellos richtig, dass es einen Fortschritt in der Erkenntnis der Wahrheit gibt. Auf diesen Grundsatz berufen sich meistens die Neuerer. Allerdings besteht dieser Fortschritt in einer organischen, kontinuierlichen Weiterentwicklung, welche die bisher geltende Lehre bestätigt, allerdings auch vertieft. Aber eine neue Lehre, die im Widerspruch steht zu bisher verbindlichen Glaubensüberzeugungen, ist abzulehnen, weil sich der Heilige Geist, der in der Kirche wirkt, nicht widersprechen kann.

Was darum die Kirche früher verbindlich gelehrt hat, wird immer richtig sein, auch wenn neue Erkenntnisse hinzukommen. Man kann das vergleichen mit dem Bau eines Hauses. Da wird zunächst das Fundament gelegt und dann kommt Stein auf Stein dazu, bis am Ende das ganze Haus einschließlich des Daches steht. So haben auch Christus und die Apostel das Fundament der Kirche gelegt und später kam ein Stein nach dem anderen bis auf den heutigen Tag unter dem Einfluss des Heiligen Geistes hinzu. Und dieser Bau ist noch nicht vollendet. Immer noch kommen neue Erkenntnisse hinzu. Würde man nun aber einen Stein aus dem Ganzen herausbrechen, ein Dogma, z.B. die Lehre über die Erbsünde, so würde das Gebäude in sich zusammenbrechen. Es muss uns daher sehr hellhörig und besorgt machen, wenn nun auf dem synodalen Weg aus dem Munde von Bischöfen und Laien von einem „Umbau“ die Rede ist, von Lehren, die geändert werden müssen. Gott sei Dank kam Widerspruch von einigen deutschen Bischöfen und Persönlichkeiten des kirchlichen Lebens, vor allem aber von Bischöfen und Kardinälen der Weltkirche. Es prallen hier zwei Positionen unvereinbar aufeinander. Die eine Seite will die Kirche umkrempeln, so dass man sich fragen muss, was dann noch am Ende von ihr übrig bleibt. Die andere Seite wiederum ist zwar bereit, über die eine oder andere Reform zu diskutieren, die notwendig scheint, aber in Treue zum überlieferten Glaubensgut der Kirche. Die Fronten sind bereits so verhärtet, dass die Spaltung schon mit Händen greifbar ist, auch wenn sie noch nicht offiziell vollzogen ist. Das Aussitzen dieser Situation wird auf Dauer nicht funktionieren. Der Papst hätte es in der Hand, eine klare Entscheidung herbeizuführen. Diese Chance bietet sich ihm spätestens beim „Ad-limina-Besuch“ der deutschen Bischöfe im November in Rom. Doch viele fürchten nicht zu Unrecht, dass die Hängepartie weiter geht, was die Lage aber nur verschlimmert. Schon beginnt der Flächenbrand auf andere Länder überzuschwappen. Es ist bereits jetzt allerhöchste Zeit, mit den Löscharbeiten zu beginnen. Wohl dürfen wir uns auf die Verheißung Christi stützen: „Die Pforten der Hölle werden sie (die Kirche) nicht überwältigen (Mt. 16,18)!“ Aber wie viel von der Kirche Jesu Christi nach so vielen Jahren des Niedergangs, der vor allem innerkirchlich bedingt ist, noch übrig bleiben wird, das wissen wir nicht. Unsere Aufgabe besteht darin, zu beten und treu zu sein, jeder an seinem Platz und gemäß seinem Stand. Das schließt die Bereitschaft und den Mut ein, nur noch zu einer kleinen Minderheit zu gehören. Doch das sind wir der Liebe zu Christus und seiner Kirche schuldig. Die Wahrheit war noch nie eine Frage der Mehrheit. Und ich kenne keinen Heiligen, der seine Glaubensüberzeugungen aufgrund von Mehrheitsverhältnissen oder „Lebenswirklichkeiten“ in opportunistischer Weise angepasst oder gar über Bord geworfen hat. Ihr Vorbild und Handeln muss für uns die Richtschnur sein in der gegenwärtigen Verwirrung!

P. Bernhard Gerstle FSSP

Vorwort zum August/September-Rundbrief

Liebe Gläubige,

wie Sie bereits aus dem Rundbrief Juli 2021 von Pater Andreas Fuisting erfahren haben, soll ich ab September in Absprache mit dem Generaloberen und meinem Nachfolger in der Distriktsleitung, P. Dreher, die Verantwortung für unsere Niederlassung in Köln übernehmen.

Ich freue mich, nach sechs Jahren wieder in die Gemeindeseelsorge zurückkehren zu dürfen. Nach meiner Priesterweihe 1991 habe ich reichliche Erfahrungen in unseren Niederlassungen in Stuttgart (1991-2004) und Gelsenkirchen (2004-2015) gesammelt, die ich nun schwerpunktmäßig in unseren Apostolaten in Köln und Düsseldorf einbringen kann. Pater Fuisting, der als Hausoberer schon über viele Jahre die Verantwortung getragen hat und dem ich dafür herzlich danke, bleibt der Niederlassung Köln erhalten. Er wird künftig von Mettmann aus für unsere oberbergischen Messorte in Remscheid, Wuppertal und Altenberg zuständig sein, was aber gelegentliche Einsätze in den anderen zur Niederlassung gehörenden Messorten und Apostolaten nicht ausschließt. Pater Marc Brüllingen wird ebenfalls weiterhin wie bisher zur Verfügung stehen.  Die Hausgemeinschaft in Köln-Lindenthal wird Ende September unser Neupriester Josef Unglert ergänzen und unsere Seelsorge unterstützen, wofür ich sehr dankbar bin. Er wird zunächst am 26. September in Düsseldorf und dann am 3. Oktober in Köln eine Nachprimiz feiern und den Primizsegen spenden. Ich selbst werde meine neue Aufgabe offiziell am 5. September mit dem feierlichen Hochamt in der Maria-Hilf-Kirche in Köln beginnen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich den Mitbrüdern unserer Niederlassung in Oberhausen, Pater Klein und Pater Hengstermann, für Ihre sonntäglichen Aushilfen in Köln seit April ganz herzlich danken.

Ich bin mir bewusst, dass mich keine leichte Aufgabe erwartet. Vor allem unsere Gemeinde in Köln hat durch die beiden Abgänge von P. Miguel Stegmaier und P. James Mawdsley in jüngster Zeit gelitten. Manche Gläubige haben darauf mit Unverständnis reagiert. Sie verstehen, dass ich darauf nicht mehr eingehen möchte und wünsche, dass wir den Blick nach vorne richten. Nur wenn wir bereit sind, gemeinsam auf Gott zu schauen und unsere Eigeninteressen zurück zu stellen, wird es gelingen, die Gemeinde aus der Krise zu führen. Vor allem zwei Gründe waren für mich ausschlaggebend, dem Generaloberen anzubieten, die Verantwortung für die Niederlassung in Köln zu übernehmen: Erstens, weil ich um die schwierige Situation weiß und zweitens, weil ich überzeugt bin, dass es dort viel Potential für ein fruchtbares Apostolat und Seelsorge gibt. Ob es gelingt, in gemeinsamer Anstrengung die vorhandenen Probleme in guter Weise zu lösen, zur Einheit und einem guten Miteinander zu finden, Voraussetzungen für eine gute Gemeindeentwicklung, hängt von jedem Einzelnen ab. Die Kirche ist in einer so großen Krise und die Herausforderungen der Zeit sind so enorm, dass wir uns als relativ kleine Gemeinschaft Grüppchendenken und Parteiungen nicht leisten können.

In diesem Sinne zähle ich auf Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung!

Es grüßt Sie alle im Gebet verbunden herzlich

Ihr P. Bernhard Gerstle FSSP
Wigratzbad, im Juli 2021

Vorwort zum Oktober-Rundbrief

Liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter,

nun stehen wir bereits im Herbst dieses Jahres im Herrn 2019, einer Jahreszeit, die auch Sinnbild ist für das baldige Lebensende des Menschen hier auf der Erde. Zu Beginn des Monats Oktober feiert die Kirche jene von Gott geschaffenen Reinen Geister, die dem Menschen während seiner gesamten Lebenszeit zum Schutz an die Seite gestellt werden: die Heiligen Schutzengel!

Wie schön schreibt Pius Parsch: „Die Kirche lebt im Reiche der Übernatur und darum ist sie mit den Geistern der Übernatur, den Engeln, wohl vertraut. Wir brauchen bloß das Ordinarium der Messe zu verfolgen und wir werden immer wieder den Engeln begegnen, sei es, daß wir sie als gegenwärtig wissen, sei es, daß wir ihre Lieder singen (Gloria, Sanctus), sei es, daß wir sie in ihrem Gottes- und Menschendienst bewundern. Heute aber will uns die Kirche eine besonders liebliche Offenbarung der göttlichen Fürsorge für uns Menschen feiern lassen, jene nämlich, daß Gott für jeden von uns einen eigenen Schutzgeistbestellt hat, der uns durch das Leben begleitet von der Wiege bis zum Grabe, das Schutzengelfest; es ist wohl noch nicht alt; und doch ist es sehr populär. Eigentlich ist es die Erweiterung des ältesten Engelfestes, des Erzengels Michael. Diesen haben wir als Schutzengel der Gesamtkirche gefeiert“ (2019 am 29. September).

(aus: Das Jahr des Heils, 10. Auflage 1932, Band 3, Seite 632)


Foto: Heike Hannah Lux

Vorwort zum August-/September-Rundbrief

Liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter,

diese Ausgabe unseres Regionalbriefes erscheint, wie in jedem Jahr, zusammen mit dem „Informationsblatt“ als Doppelnummer für August und September zusammen. Daher finden Sie im hinteren Teil des Rundbriefes auch die Gottesdienstordnung für beide Monate. Zu Beginn setzen wir den Beitrag Joseph Ratzingers fort. Es schließen sich die Ausführungen des Prälaten Pfeil an, über den Glauben des katholischen Christen ans Jenseits.

Ihnen von Herzen eine gute Zeit und sollten Sie in Urlaub gehen gute Erholung!

Mit Segensgruß, Ihr

Pater A. Fuisting


Foto: Heike Hannah Lux

Vorwort des Juli-Rundbriefs

Liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter,

von Herzen wünschen meine Mitbrüder und ich Ihnen eine gute Zeit der Erholung und Besinnung, sofern Sie in den nächsten Wochen in Ferien gehen. Auch ist es mal wieder an der Zeit Ihnen Dank zu sagen, für die Unterstützung, die sie uns angedeihen lassen, sei es im Gebet, ehrenamtlicher Tätigkeit, oder finanziell. Bitte tun Sie dies auch weiterhin – denn darauf sind wir angewiesen.

So grüßt sie herzlich, Ihr

Pater A. Fuisting


– Rundbrief Juli 2017


Vorwort November-Rundbrief

allerheiligen3Liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter,

direkt zu Beginn diesen Monats gedenkt die Kirche derer, die sie am Ziel angekommen sieht, die den Lauf vollendet und nun mit weißen Kleidern angetan und mit Palmzweigen in den Händen vor dem Thron Gottes stehen und mit lauter Stimme rufen: „Heil unserem Gott“, wie es in der Lesung der Hl. Messe am Festtag Allerheiligen heißt. Die Kirche freut sich über die große Anzahl, von der es heißt, daß sie „niemand zählen kann“. Sie kommen aus allen Völkern, Stämmen und Nationen. Es sind Heilige mit Namen, die uns wohl bekannt sind und ohne Namen, die in keinem Kalender stehen, die vielen unbekannten Heiligen. Sie gingen über die Straßen über die wir gehen, sie wohnten in unseren Häusern. Viele oder fast alle von ihnen wurden kaum beachtet und gelobt. Aber in ihrem Leben trugen sie bereits verborgen die Reichtümer Gottes in ihren Seelen. Ihr Herz hielten sie frei für das Ewige, sie hungerten und dürsteten nach der Gerechtigkeit, übten Barmherzigkeit, erlitten Verfolgungen, verbreiteten Frieden, hielten ihr Herz rein, erwiderten Schmähung und Haß mit Liebe. Verlacht wurden sie als Toren und ihre Lebensweise hielt man für Unsinn. Aber ihre Tränen wurden getrocknet, kein Leid, kein Schmerz, keine Trauer und kein Tod mehr gibt es für sie, unter die Kinder Gottes sind sie gezählt und sind im Frieden Gottes.

Die heilige Theresia vom Kinde Jesu beschreibt das Glück der Heiligen so: „Glücklich ist euer Los, ihr Heiligen, da ihr ohne Furcht eure Seligkeit genießt und in dauernder Verzückung das Lob meines Gottes feiert. Wie beneide ich euch, weil ihr ledig seid des Schmerzes, den mir in diesen unseligen Zeiten die schweren Beleidigungen verursachen, die meinem Gott zugefügt werden, und der Anblick der ungeheuren Undankbarkeit und der tiefen Verblendung, in der viele Seelen nicht innewerden, daß der Satan sie mit sich führt!

O selige Seelen des Himmels, kommt unserem Elend zu Hilfe, bittet für uns die göttliche Barmherzigkeit, damit sie uns eurer Freude zugeselle und uns teilhaben lasse an der klaren Schau, die ihr nun genießet. (…)

Glückliche Seelen, ihr habt die Gaben Gottes so gut auszuwerten gewußt und euch ihrer bedient, um euch ein so köstliches und beständiges Erbteil zu erwerben, sagt uns doch, wie ihr es angefangen habt, zu dieser immerwährenden Freude zu gelangen! Kommt uns zu Hilfe, die ihr dem Quell schon nahe seid, und schöpft Wasser für uns, die durstig verschmachten.“

Mit Segensgruß, Ihr

Pater Fuisting


– Rundbrief November 2016


Bild: Allerheiligen | Foto: Heike Hannah Lux

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Vorwort Oktober-Rundbrief

Liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter,

wie schrieb am Ende des vorletzten Jahrhunderts der große Papst Leo XIII.: „Wir mahnen aufs dringendste alle Christen, öffentlich oder privat und in der Familie das fromme Rosenkranzgebet eifrig zu verrichten und als ständige Gewohnheit einzuführen.“ Aber hat dieses Gebet seither an Beliebtheit gewonnen? Wohl er nicht. Es ist langweilig, sagen die einen, es widerstrebt uns, immer die gleichen Gebetsworte zu wiederholen, sagen die anderen, heutige schnellebige Menschen bringen das nicht mehr fertig. Und doch ist das Beten des Rosenkranzes, wenn es aus vollem Herzen kommt, der „Höhepunkt der Herzensbildung“, wie einmal geschrieben worden ist, sind doch in diesem Gebet alle großen Glaubenswahrheiten unserer Religion zusammengefaßt, werden in ihm und durch es tiefe  Gefühle des menschlichen Herzens angesprochen.

An seinem Anfang steht das Kreuz, das Zeichen unserer Erlösung, das Fundament unseres Heiles. Das Glaubensbekenntnis wird gebetet, es ist jenes Gebet, das bereits die Apostel gebetet haben; es ist geweiht durch das Bekenntnis der Jahrhunderte. Der Eingang in das Rosenkranzgebet ist eine Weckung des Glaubens, eine Stärkung der Hoffnung auf die ewigen Güter und ein Anruf: wecke auf in deinem Herzen die Liebe. In den Rahmen des Vaterunsers und des Englischen Grußes sind wie in einen Blumenkranz die großen Geheimnisse unserer Erlösung gefaßt. Was könnte der Mensch Größeres beten, als daß der Name des Vaters geheiligt, daß sein Reich zu uns komme und sein Wille immer und überall geschehe. Zu wem soll der Mensch gehen und bitten um das tägliche Brot und um Wegnahme der Schuld und um Bewahrung vor Versuchung und allem Übel; das alles kann nur Gott selbst uns geben. Und wenn wir Maria im Englischen Gruß herbeirufen und sie bitten, daß sie für uns jetzt und in der Stunde unseres Todes bittet, dann ist das nicht eine blutleere Formel, dmit spricht der Beter das Tiefste aus, was ein Menschenherz bewegt und ersehnt.

Am Rosenkranzfest wendet die Kirche das Wort, das Gott einst zu Moses sprach, auf den Rosenkranz an: „Nimm diesen Stab in deine Hand, mit ihm wirst du Wunder wirken“ (Ex. 4,1-17). Moses ergriff den Stab und tat Wunderzeichen; er führte mit ihm das Volk aus der Knechtschaft Ägyptens, führte es trockenen Fußes durch das Meer, schlug mit ihm Wasser aus dem Felsen und führte das Volk in das gelobte Land.

(Nach: „Das Gnadenjahr“, Großes katholisches Sonntagsbuch, HERDER, Freiburg i. Breisgau 1962)


– Rundbrief Oktober 2016


 

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