Bitte beachten!
Die hl. Messen in St. Dionysius am Donnerstag 19. Dezember und 27. Dezember müssen leider entfallen.
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Die hl. Messen in St. Dionysius am Donnerstag 19. Dezember und 27. Dezember müssen leider entfallen.
Mit schwerem Herzen geben wir bekannt, dass unser Mitbruder, Pater Miguel Stegmaier, am späten Abend des 19. Dezembers tödlich verunglückte.
Zum Zeitpunkt des Unglücks hielt sich Pater Stegmaier mit drei weiteren Personen in einem Haus der Bruderschaft im oberfränkischen Landkreis Hof auf. Er hatte sich bereits in sein Zimmer zurückgezogen, als die Mitbewohner den Ausbruch eines Feuers bemerkten. Sie versuchten Pater Stegmaier aus seinem Zimmer zu retten, die schwere Rauchentwicklung und die Hitze machten dies jedoch unmöglich. Erst die alarmierten Rettungskräfte der Feuerwehr konnten ihn bergen. Die eingeleiteten Wiederbelebungsmaßnahmen blieben allerdings ohne Erfolg. Die Ursache des Brandes wird derzeit noch untersucht.
Miguel Stegmaier wurde am 13. Mai 1976 in Santiago de Chile (Chile) geboren. Prägend war für ihn die Zeit auf einer Jesuitenschule in der chilenischen Heimat, wo er bereits früh die Liebe zum Gottesdienst und zur lateinischen Sprache empfing. 1996 trat er in das Priesterseminar St. Petrus in Wigratzbad ein und wurde am 21. Juni 2003 für die Bruderschaft zum Priester geweiht. Von 2003 bis 2020 war Pater Stegmaier in unserem Apostolat in Köln tätig. Seine Frohnatur und sein Eifer für die Liturgie haben ihm dort viele Herzen gewonnen.
Requiescat in Pace!
Quelle: https://petrusbruderschaft.de/pages/themen/bruderschaft/tod-von-miguel-stegmaier.php
Einige Eindrücke von den Geistlichen Wandertagen im August 2023 in den Pyräneen
– unter Leitung von P. Josef Unglert (Weitere Fotos folgen)
(1927-2022)
Am 31. Dezember hat Papst Benedikt sein Leben in die Hände Gottes zurück gelegt. Es passt ins Bild, dass seine letzten hörbaren Worte gelautet haben: „Herr, ich liebe Dich!“ Seine erste Papstenzyklika trug den Titel: „Gott ist die Liebe!“ Papst Benedikt war nicht nur ein großer Gelehrter, sondern auch ein zutiefst geistlicher Mensch. In seinen Schriften und Predigten fällt immer wieder der Begriff: „Christus von innen her kennen!“ Dieses „von innen her“ geschieht bei ihm durch inneres Gebet, Betrachtung und geistliche Lesung.
Der unmittelbare Kontakt zu den Menschen fiel ihm schwerer als seinem Vorgänger und seinem Nachfolger. Von Natur aus eher schüchtern, suchte er nicht die große Bühne. Diese vornehme Zurückhaltung machte ihn aber auf der anderen Seite auch sympathisch. Als feinfühliger Mensch litt er unter ungerechten Angriffen. Ganz besonders traf ihn der infame Vorwurf, er habe als Erzbischof von München-Freising bewusst sexuelle Missbrauchstäter geschützt und Taten vertuscht. Das Gegenteil war der Fall. Als Präfekt der Glaubenskongregation hat er dafür gesorgt, dass hunderte Priester und etliche Bischöfe des Amtes enthoben und laisiert wurden. Als Papst hat er eine Null-Toleranz-Politik durchgesetzt und den schlimmen Skandal um den verbrecherischen Gründer der Legionäre Christi, Gabriel Maciel, aufgedeckt. Die kompromisslose Verteidigung der Glaubenswahrheiten musste er mit dem zweifelhaften Ruf, ein „Panzerkardinal“ zu sein, bezahlen. Doch bis auf einige völlig verblendete Theologen, haben selbst sehr erbitterte Gegner seine Brillanz als Theologe anerkannt. So wundert es nicht, dass erste Rufe laut werden, den „Mozart der Theologie“ (Guido Horst in der Tagespost v. 5. Januar) zum Kirchenlehrer zu ernennen. Ich bin überzeugt, dass dies auch eines Tages erfolgen wird.
Die Priesterbruderschaft St. Petrus hat ihm sehr viel zu verdanken. Ohne ihn wäre wohl kaum die Gründung unserer Gemeinschaft in den Wirren um die schismatischen Bischofsweihen von Écône 1988 möglich gewesen. Er war es, der vier unserer Priester, darunter unseren ersten Generaloberen Pater Bisig, wenige Tage später Anfang Juli 1988 empfing und die Gründung einer neuen Gemeinschaft nach Kräften unterstützte. In der aktuellen Februar-Ausgabe des Informationsblattes beschreibt unser Mitgründer und erster Generaloberer Pater Josef Bisig (1988-2000) treffend dessen entscheidende Rolle in den schwierigen Anfangsjahren der Petrusbruderschaft, in denen die zarte Pflanze unserer Gemeinschaft durch Angriffe von innen und außen einige Male zu ersticken drohte. Papst Benedikt XVI. verteidigte schon sehr früh als Professor und Kardinal die Texte des 2. Vatikanischen Konzils gegen eine modernistische Interpretation und Vereinnahmung. Er bestand darauf, dass sie im Lichte der früheren Konzilien und im „Lichte der Tradition“ gelesen und verstanden werden müssen. Dass sich die Extreme wie so oft berühren, sieht man gerade im Verständnis des Konzils. Sowohl die Modernisten, als auch Vertreter der Traditionalisten wie die Piusbruderschaft, sehen im Konzil einen Bruch und lehnen daher entweder die „vorkonziliare“ oder die „nachkonziliare“ Kirche ab. Gegen beide Richtungen wehrte sich in seinen Schriften und Predigten sehr überzeugend der verstorbene Papst. Es war auch sein großes Verdienst, die überlieferte Liturgie aus der Versenkung zu holen und diesen großen Schatz wieder der ganzen Kirche zugänglich zu machen. Erzbischof Gänswein hat inzwischen bestätigt, wie traurig den emeritieren Papst Benedikt das Motu Proprio „Traditionis Custodes“ von Papst Franziskus aus dem Jahr 2021 gemacht hat, als dieser die großzügige Freigabe der überlieferten Liturgie wieder drastisch eingeschränkt hat. Hoffen und beten wir, dass diese Maßnahme durch einen Nachfolger im Sinne von Papst Benedikt XVI. wieder rückgängig gemacht wird (Pater Gerstle).
Herzliche Einladung anlässlich des Jubiläums
am Sonntag, den 15. Mai 2022
Liebe Gläubige,
der Sommer ist in der Petrusbruderschaft und in ähnlichen Gemeinschaften immer eine beliebte Zeit um strukturelle und personelle Veränderungen vorzunehmen. So hat sich mit der Leitung des deutschsprachigen Distrikts Einiges in der Niederlassung in Köln geändert. Den neuen Hausoberen in Köln – Pater Gerstle, den ich seit meiner Seminarzeit gut kenne und der mir sicherlich ein väterlicher Begleiter in den ersten Jahren des Priestertums sein wird – haben Sie bereits kennengelernt. Nun ist die Reihe auch an mir, mich vorzustellen. Da ich aus dem schönen Bayernland stamme, begrüße ich Sie zu Beginn zunächst einmal mit einem herzlichen „Grüß Gott!“
Nach sieben Jahren der Seminarausbildung freut sich jeder Seminarist, auf die anstehende und lang vorbereitete Priesterweihe und die nun endlich beginnende Seelsorge. Für mich war es nun diesen Sommer endlich soweit. Am 26. Juni durfte ich aus den Händen von Erzbischof Wolfgang Haas in der prachtvollen Basilika von Ottobeuren das Sakrament der hl. Priesterweihe empfangen.
Da ich noch relativ jung bin – 26 Jahre – blicke ich auf ein noch nicht allzu sehr spektakuläres Leben zurück. Aufgewachsen bin ich zunächst auf einem kleinen Bauernhof im reizvollen Unterallgäu. Den größten Teil meiner Jugend lebte ich in der Kleinstadt Bad Wörishofen. Mit 19 Jahre, also direkt nach dem Abitur, habe ich mich dazu entschlossen in das internationale Priesterseminar St. Petrus der Priesterbruderschaft St. Petrus einzutreten. Nach dem Spiritualitätsjahr, den zwei Jahren Philosophiestudium und den drei Jahren Theologiestudium, haben ich in meinem Diakonatsjahr bereits erste praktische Erfahrungen in unserer Gemeinde in Bourges, Frankreich gesammelt.
Das Rheinland kenne ich bisher nur flüchtig, es ist also praktisch Neuland für mich. Allerdings sind die Rheinländer für ihren Humor bekannt und die Stadt Köln über den berühmten Kölner Dom hinaus für seine zahlreichen und schönen Kirchen. Sie kann also auf eine lange und glanzvolle katholische Geschichte zurückblicken, die von großen Gestalten wie dem Albert den Großen (13. Jh.) und Petrus Canisius (16. Jh.), geprägt ist. Albert der Große wurde nicht weit von meiner Heimat in Lauingen an der Donau geboren und wirkte lange als Universalgelehrter in Köln, wo er u.a. der hl. Thomas von Aquin zu seinen Schülern zählte. Petrus Canisius aus niederländischen Nijmwegen und hat sich große Verdienste darin erworben, die bedeutende Kirchenprovinz Köln für den katholischen Glauben zu erhalten, indem er auf die Absetzung des protestantisch gesinnten Erzbischof Hermann von Wied hinwirkte und um sich einen glaubenstreuen Klerus scharte, obwohl er selbst zu diesem Zeitpunkt die Priesterweihe noch nicht empfangen hatte. Auch er hat später in meinem Heimatbistum Augsburg gewirkt. Durch den großen und kleinen Katechismus, den er in Frage- und Antwortstil verfasste, hat er in überzeugender Weise die protestantischen Irrlehren widerlegt und den wahren Glauben gestärkt. Es ist eine schöne Fügung, dass unser Generalhaus sich in Fribourg, seinem Sterbeort befindet.
Heute leben wir in ähnlich bewegten Zeiten wie der hl. Petrus Canisius. Zwar ist keiner von uns Priestern ein zweiter Petrus Canisius, aber wir wollen dennoch mit unserem bescheidenen Wirken Ihnen, liebe Gläubige, zur Verfügung stehen. Für mich gilt es nach sieben Jahren des Studiums und des Gebets, nun das Erlernte in die Praxis umzusetzen und Ihnen als Seelsorger zur Verfügung zu stehen. Mir ist dabei freilich bewusst, dass es mir dabei noch an Erfahrung fehlt. Diese wird sich erst im Laufe der Jahre allmählich ergeben. Umso mehr freue ich mich, wenn Sie mir Gelegenheit geben, diese Erfahrung zu sammeln, indem Sie meine Dienste als Priester in Anspruch nehmen. Gerne werde ich Einladungen annehmen, um Sie und Ihre Anliegen näher kennen zu lernen, bzw. die hl. Sakramente zu spenden, sei es das Bußsakrament, die hl. Krankenkommunion oder auch bei schwerer Krankheit die hl. Krankensalbung. Scheuen Sie sich also nicht, mit Ihren Anliegen an uns heranzutreten.
„Durch die Gnade Gottes bin ich, was ich bin. Und seine Gnade [soll] an mir nicht vergeblich gewesen [sein]“ (1 Kor 10,15). Dafür bitte ich Sie, liebe Gläubige, um Ihr eifriges Gebet.
Es grüßt Sie alle im Gebet verbunden herzlich,
Ihr P. Josef Unglert FSSP
Die Hl. Messen werden zur Zeit in der Kirche St. Michael, Neschen gefeiert – oberhalb von Altenberg.
Die Uhrzeit wie bleibt gewohnt.
Kirche St. Michael
Neschener Straße 211
51519 Odenthal
Liebe Gläubige,
wie Sie bereits aus dem Rundbrief Juli 2021 von Pater Andreas Fuisting erfahren haben, soll ich ab September in Absprache mit dem Generaloberen und meinem Nachfolger in der Distriktsleitung, P. Dreher, die Verantwortung für unsere Niederlassung in Köln übernehmen.
Ich freue mich, nach sechs Jahren wieder in die Gemeindeseelsorge zurückkehren zu dürfen. Nach meiner Priesterweihe 1991 habe ich reichliche Erfahrungen in unseren Niederlassungen in Stuttgart (1991-2004) und Gelsenkirchen (2004-2015) gesammelt, die ich nun schwerpunktmäßig in unseren Apostolaten in Köln und Düsseldorf einbringen kann. Pater Fuisting, der als Hausoberer schon über viele Jahre die Verantwortung getragen hat und dem ich dafür herzlich danke, bleibt der Niederlassung Köln erhalten. Er wird künftig von Mettmann aus für unsere oberbergischen Messorte in Remscheid, Wuppertal und Altenberg zuständig sein, was aber gelegentliche Einsätze in den anderen zur Niederlassung gehörenden Messorten und Apostolaten nicht ausschließt. Pater Marc Brüllingen wird ebenfalls weiterhin wie bisher zur Verfügung stehen. Die Hausgemeinschaft in Köln-Lindenthal wird Ende September unser Neupriester Josef Unglert ergänzen und unsere Seelsorge unterstützen, wofür ich sehr dankbar bin. Er wird zunächst am 26. September in Düsseldorf und dann am 3. Oktober in Köln eine Nachprimiz feiern und den Primizsegen spenden. Ich selbst werde meine neue Aufgabe offiziell am 5. September mit dem feierlichen Hochamt in der Maria-Hilf-Kirche in Köln beginnen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich den Mitbrüdern unserer Niederlassung in Oberhausen, Pater Klein und Pater Hengstermann, für Ihre sonntäglichen Aushilfen in Köln seit April ganz herzlich danken.
Ich bin mir bewusst, dass mich keine leichte Aufgabe erwartet. Vor allem unsere Gemeinde in Köln hat durch die beiden Abgänge von P. Miguel Stegmaier und P. James Mawdsley in jüngster Zeit gelitten. Manche Gläubige haben darauf mit Unverständnis reagiert. Sie verstehen, dass ich darauf nicht mehr eingehen möchte und wünsche, dass wir den Blick nach vorne richten. Nur wenn wir bereit sind, gemeinsam auf Gott zu schauen und unsere Eigeninteressen zurück zu stellen, wird es gelingen, die Gemeinde aus der Krise zu führen. Vor allem zwei Gründe waren für mich ausschlaggebend, dem Generaloberen anzubieten, die Verantwortung für die Niederlassung in Köln zu übernehmen: Erstens, weil ich um die schwierige Situation weiß und zweitens, weil ich überzeugt bin, dass es dort viel Potential für ein fruchtbares Apostolat und Seelsorge gibt. Ob es gelingt, in gemeinsamer Anstrengung die vorhandenen Probleme in guter Weise zu lösen, zur Einheit und einem guten Miteinander zu finden, Voraussetzungen für eine gute Gemeindeentwicklung, hängt von jedem Einzelnen ab. Die Kirche ist in einer so großen Krise und die Herausforderungen der Zeit sind so enorm, dass wir uns als relativ kleine Gemeinschaft Grüppchendenken und Parteiungen nicht leisten können.
In diesem Sinne zähle ich auf Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung!
Es grüßt Sie alle im Gebet verbunden herzlich
Ihr P. Bernhard Gerstle FSSP
Wigratzbad, im Juli 2021
von Hannah Lux
Dieses Jahr war alles anders, aber damit sage ja ich niemandem etwas Neues. Schon die Fastenzeit kam mir teilweise vor wie ein wochenlanger Karsamstag – kein Sakrament, keine Liturgie, zumindest keine direkte Teilnahme. Zu Ostern haben dann sogar einige Veröffentlichungen behauptet “Ostern fällt aus”. Aber Ostern ist nicht ausgefallen.
Nach und nach gab es immer mehr Möglichkeiten, sich wenigstens mit Hilfe von (Internet-)Übertragungen mit dem Gebet und der Liturgie der Kirche zu verbinden. Ich habe das auch als eine schöne Möglichkeit empfunden, die Liturgie anderer Traditionen ohne große Hemmschwelle zu „besuchen“.
Zwar haben ein paar Liturgiewissenschaftler die Hl. Messe ohne Anwesenheit der Gläubigen als „Geistermessen“ diffamiert, ein Diözesanbischof meinte sogar, von einer ungesunden „Eucharistiefixiertheit” sprechen zu müssen, aber viele Priester und Gemeindeleitungen haben ihre Gläubigen nicht im Stich gelassen.
Am Palmsonntag habe ich z.B. von zuhause aus die Liturgie der Armenischen Gemeinde hier in Köln verfolgt – mit Tablet und Liturgiebuch –, außerdem noch die Übertragung eines Gebets am Nachmittag. Weil ich davon ausgegangen bin, in diesem Jahr keine gesegneten Palmzweige zu bekommen, musste ein kleines Ästchen meines Olivenbaumes als Stellvertretung herhalten.
Am Karfreitag konnte ich morgens eine Beichtgelegenheit wahrnehmen und hatte dort auch die Möglichkeit, mit einem kurzen Ritus die hl. Kommunion zu empfangen – zum ersten Mal seit einigen Wochen. Am Nachmittag habe ich als Teil der Oekumenischen Choralschola Köln mitgewirkt an einer Karfreitagsliturgie, die ebenfalls online gestellt wurde.
In der Osternacht habe ich mich wieder aus der Ferne mit der Liturgie der Armenischen Gemeinde verbunden. Am Ostersonntag konnte ich in Maria Hilf die Osterkommunion empfangen und die Osterspeisen segnen lassen. Zu einer gesegneten österlichen Kerze bin ich dabei auch noch gekommen.
Letztlich konnte ich in der Kar- und Osterwoche sehr viel mehr „Handfestes“ empfangen und erleben, als ich es mir vorher gedacht hätte. Im letzten Jahr wären das alles noch Selbstverständlichkeiten gewesen.
Auch wenn mittlerweile wieder öffentliche Gottesdienste – mit Auflagen – möglich sind, gibt es glücklicherweise immer noch auch die Möglichkeit, der Liturgie per Streaming zu folgen. Selten habe ich so sinnfällig wie gerade jetzt wahrgenommen, dass das Lob Gottes nicht begrenzt ist durch Ort, Sprache, Kultur, Nationalität und auch nicht durch die derzeitigen Umstände.
Als ich im Mai zu einer orthodoxen Diakonenweihe eingeladen war, habe ich an der dortigen Gestaltung der Platzmarkierungen besonders deutlich das Bewusstsein dafür sehen können, dass wir die Liturgie mit dem ganzen Himmel feiern. Da, wo wegen der Abstandsregeln Bankreihen gesperrt waren, nahmen Ikonen den Raum ein, wo sonst die Gläubigen sitzen.
Mein persönliches Fazit aus dieser Situation:
Fotos: Heike Hannah Lux
Europa ist aufgeschreckt. Eine Pandemie – von China importiert – hat sich eingenistet, wirft dunkle Schatten und lähmt unsere Betriebsamkeit. „Corona“ heißt sie, benannt nach einer heiligen Frau, die in der Seuchenzeit des Mittelalters verehrt wurde, weil sie einst ihrem Glauben mehr Gewicht geschenkt hat als ihrem Leben. Ist bereits der Name des Virus ein Zeichen für seine gefährliche Art? Groß ist die Schar der Fragenden. Die einen meinen, die Maßnahmen seien ein böses Kalkül zur Schwächung unserer Wirtschaft, andere barmen um die rasche Erstellung eines wirksamen Impfstoffes, weitere vermuten, es handle sich um eine letzte Warnung unseres Gottes vor seinem Reinigungsgericht, vor seinem „Tag des Zorns“.
Sollten wir jedenfalls nicht auch einmal hineinfragen, in die Offenbarungen des Johannes, in denen von ihm unsere Zukunft in symbolischen Bildern als Endzeit dargestellt ist? Dort werden z. B. die Etappen des Reinigungsgerichts in vier Reitern auf vier farbigen Pferden beschrieben. Auf dem vierten dieser Pferde, einem falben, also auf einem bleichen Gaul sitzt ein uns alle bedrängender Reiter: der Tod. (Off 6/7). Schon diese Farbe drückt das also aus. Zu Zeiten des Mittelalters bereits galt sie als die Leichenfarbe, ja, sie wurde damals sogar als die Farbe der Seuchen bezeichnet.
Und dann wird weiter im Text des Johannes geschrieben, in welcher Weise der Tod hier gemeint ist: „Und das Totenreich war sein Gefolge.“ Was das heißt, wird unverzüglich erklärt: Es „wurde Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit dem Schwert und mit Hunger und mit Pest …“ Und mit diesen ausführenden Mächten sind die Gewalten der Natur in uns Menschen (als epidemische Krankheiten und als Aggressionen) wie auch als Naturgewalten draußen (als Erdbeben, Tsunamis und Vulkane) gemeint. Das bedeutet das große „Komm“ der vier “lebendigen Wesen“, die von Anfang an als Grundelemente von Gottes Schöpfungsordnung – als ausführendes Element des Reinigungsgerichts – beschrieben sind.
Lässt sich dieser geheimnisvolle Passus auf unsere Virus-Situation heute beziehen? Scheint nun bei uns die Ahnung einer Gefährdung des Lebens als Angst bei einer großen Menge von Menschen anzukommen? Jedenfalls werden aus solchen Gründen unsere Lebensmittelgeschäfte z. Z. leer gekauft, ebenso die Apotheken und Drogerien.
Enthalten diese Fakten nicht auch Hinweise darauf, dass eine höhere Instanz mit im Spiele ist, Warnungen – wie auch ein Großteil der Klimaveränderungen – unseres allmächtigen, aber doch barmherzigen Gottes, wie sie für unsere Zukunft in den Berichten des Johannes in großer Zahl weiterhin beschrieben sind? Ist nicht auch dieses in globalem Ausmaß ratlos machende Virus eines der immer direkter und mächtiger werdenden Zeichen, damit die Menschheit daraus tiefere Lehren ziehe? Gilt es nicht, über die jetzige Volksquarantäne hinaus einer anderen Lebensform den Vorrang zu geben, als sie in den letzten Jahrzehnten hier vorherrschend war? Werden wir z. Z. nicht geradezu mit der Nase hineingestoßen in ein Suchen nach mehr Dominanz des Miteinanders, in stärkere Einbindungen von Mensch zu Mensch, in mehr Verfestigung intakter, gesunder Familien und ganz besonders auch in eine Beachtung der Kinder in besser zusammenhaltenden Ehen, in mehr Rücksicht auf die Alten und Geschwächten, also in mehr verantwortungsbewussten Gemeinschaftsgeist?
Johannes mit seinen Visionen auf der Insel Patmos hat noch Direkteres in dieser Hinsicht parat, indem er uns einige Zeilen danach eine wahrhaftig für die heutige Zeit erschreckende Anklage übermittelt: „Und die übrigen der Menschen, die durch diese Plagen nicht getötet wurden, taten nicht Buße von den Werken ihrer Hände, dass sie nicht anbeteten die Dämonen und die goldenen und die silbernen und die kupfernen und die steinernen und die hölzernen Götzenbilder, die weder sehen noch hören noch gehen können. Und sie taten nicht Buße von ihren Mordtaten noch von ihren Zaubereien noch von ihrer Hurerei noch von ihren Diebstählen“ (Off 9/20).
Drängt es sich nicht auf, die großen Symbole, die dem Johannes hier in seiner Vision übermittelt werden, auch als Erscheinungen unserer Zeit zu verstehen, mit all dem vielen Aberglauben, der hier um sich gegriffen hat, mit falschen religiösen Vorstellungen, die den Menschen zum Heil, zum Frieden und zum Verstehen des wahren Glaubens nicht kommen lassen? Muss unser Leben in später Stunde nicht wirklich Fastenzeit werden? Muss unsere Oberflächlichkeit, unsere Trägheit und die Neigung zur Überheblichkeit, zu Hochmut, Verrat und Lügengeist nicht endlich bußfertig in unser Bewusstsein gestellt werden?
Quelle: Meves aktuell, Monat April 2020